Tonaufnahmen Daily
50 Gigabyte für 10 Songs an 5 Tagen. Das ist die Bilanz unserer Tonaufnahmen vom 11. bis 16. April mit Jasper und Felix. Und so gingen die Aufnahmen über die Bühne.
Tag 1
Los geht’s mit „Staub“ unter den Füßen. Der Song versetzt uns vom Start weg in die richtige Stimmung. Wir spielen zunächst im Quartett die Instrumente ein. Als Marianne am Nachmittag dazukommt, folgt der Gesang. Für die Stärkung zwischendurch gibt‘s Nudelsalat à la Chef-Koch Jonas, Erfrischungsgetränke und jede Menge Nervennahrung. Gegen Ende des Tages nehmen wir „Mamas Ballade“ auf, der Song läuft glatt durch. Guter Start. Mit Spannung erwarten wir, wie es hinter der nächsten Biege weitergeht: Halten den Blick nach vorn gerichtet, noch weit, noch weit, bis wir nach Haus‘; nach Haus‘ kommen wir eine Weile nicht mehr, ladei ladei ladei.
Tag 2
Wieder starten die Instrumente, der Gesang folgt später. Mit „Benzin“ spielen wir den ersten Song des Tages ein. Es wird am Schlagzeugsound gefeilt, bis die „Höllentrommeln“ auch wirklich so klingen. Bei „The Tale“ müssen wir dann schnell noch einen Vierteltakt aus dem Instrumentenpart rausschneiden, da sonst die Vocals nicht passen – eine Folge des versetzten Aufnehmens. Der Schellenkranz droht nicht nur das Schlagzeug in den Schatten zu stellen und wird für dieses Stück erstmal rausgelassen. Zur Belohnung: Pizza für alle. „Kaffee“ schaffen wir heute nicht mehr, hätten wir aber gebraucht, um die Bläser, die wir nur zu Beginn des nächsten Aufnahmetags dabei haben werden, in dieses Stück zu integrieren. Wait and see. Zumindest was das Aufnehmen betrifft, ist morgen Ruhetag.
Tag 3
Frisch ausgeruht geht es am Freitag weiter. In drei Stunden nehmen wir die Bläser für „Staub“, „Tale“ und „Benzin“ auf. Hier ist Familienpower von Gabriel am Start: Seine beiden Brüder spielen Trompete und Posaune ein. Nach einer längeren Pause mit Gebäck, Dips und lockerem Einspielen servieren wir den „Kaffee“: Wir spielen Polka an der Spree, die Welt hat uns jetzt wieder, es wackelt das Toupet und wir strecken uns’re Glieder. Auch im Schneideraum erreicht die Stimmung ihren Siedepunkt. Für die Zugabe versammeln wir uns um drei Mikrofone und singen das Bier-Fade-out. Mit Mariannes Overdub an der Talkbox klingt die Session aus. Wir sind beeindruckt, wie schnell Jasper und Felix sich in die völlig unterschiedlichen Stilrichtungen unserer Songs einfühlen und immer sofort drin sind im Stück.
Tag 4
Vom Vormittag bis zum frühen Abend schaffen wir in voller Besetzung drei Stücke: „Frühling“, „Ein bisschen älter“ und „Hinter der nächsten Biege“. Damit liegen wir wieder voll im Zeitplan. Gemeinsam stärken wir uns im Schneideraum mit Salaten und Bananenbrot. Noch ein paar Overdubs mit Marianne am Glockenspiel und Jonas an der Gitarre. Dann startet die „Journey into the night“ mit freundlichen Grüßen aus der Cocktail-Bar. Es wird früh, früh, früh, Frühling in Berlin.
Tag 5
Bis Gabriel gegen Mittag zu uns stößt, stehen weitere Overdubs auf dem Programm. Bei „The lie“ brauchen wir dann einige Durchgänge, bis wir die notwendige Spannung aufbauen und auch ohne Gesang die gewünschte Steigerung im Song erzielen. In der wohlverdienten Pause steht asiatische Kost im Aufenthaltsraum bereit. Gestärkt und voller Motivation für einen gelungenen Abschluss kommen wir bei der letzten, der „Einsamen Zigarette“ an – ein Stück mit anspruchsvollen Passagen, die wir unzählige Male im Bandraum geprobt hatten. Jetzt sitzen sie, und mit einem „megawürdigen Durchgang“, wie Jasper freudig in den Aufnahmeraum durchgibt, beenden wir diese sehr erfolgreiche Produktionswoche. Tosender Applaus von allen für alle und eine Woge der Begeisterung fegen durch das Studio. Vielen herzlichen Dank, lieber Jasper und lieber Felix, für diese phantastische Erfahrung. Dieses großartige Projekt ist natürlich noch längst nicht beendet. Es folgen noch einige Overdubs und schließlich das Mischen, bevor wir mit euch allen in den vollständigen Genuss des zweiten Albums kommen werden.


